Hobart

Home Sweet Home

Heute ist uns ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen. Morgens um 9:45 klingelte der Wecker.  Kurz darauf kam Alice ins Zimmer und weckte mich auf. Sie war schon früher aufgestanden um etwas zu lernen. Ich ging schnell duschen und um 10.15 holte Ken, ein Freund von Alice an der Uni, uns ab um mal wieder eine Hausbesichtigung zu Unternehmen. Bereits die fünfte an diesem Wochenende. In den letzten Wochen haben wir etliche Häuser, Wohnungen und Zimmer gesehen. Und immer war es entweder zu teuer, zu weit außerhalb oder zu alt, dreckig, verbaut oder zu groß oder zu klein. Mittlerweile waren wir so verzweifelt dass wir fast in einen feuchten Keller gezogen wären, nur um endlich aus dem Hostel zu kommen. Wir wollten unser eigenes Bad, unsere eigene Küche mit sauberem Geschirr, einem Kühlschrank aus dem nicht die Milch und der Yoghurt verschwindet.  Wir wollten unseren eigenen Schreibtisch zum Lernen und Arbeiten und nicht die Essecke in dem Aufenthaltsraum.

Naja die Wohnung war mal wieder eine  von vielen. Zu weit von der Uni und den Supermärkten entfernt. Die Küche würde ich nicht mal als Kochnische bezeichnen. Und die Räume, ja die ganze Wohnung war ziemlich verschachtelt und verkantet aufgebaut. Und der Hintergarten sah aus wie eine Industriemüllhalde. Naja, immerhin war es mit $220 recht günstig. Mehr oder weniger unentschlossen ob das nun das beste ist was wir kriegen können oder doch noch auf den Termin nächste Woche warten sollen fuhren wir wieder in Richtung Stadtmitte. Auf dem Rückweg entschlossen wir uns bei dem Haus von dem Ken schon erzählt hatte und wo er einen Besichtigungstermin am nächsten Samstag hatte, vorbeizufahren um es uns wenigstens schon mal von außen anzuschauen. Ich hatte schon die ganze Zeit irgendwie so ein Gefühl im Bauch (gut feeling),  dass das das Haus ist in dem wir Wohnen werden. Schon länger, bevor ich das Gebäude überhaupt gesehen habe.

Naja, wie dem auch immer so ist. Manchmal hat man ja auch Glück. Als wir in der Lincoln St. ankamen sahen wir jemand im Garten herumwerkeln und haben den Menschen gleich mal angesprochen. Es war der Besitzer/Vermieter persönlich. Er und seine Frau  wohnen in Devonport, 3 Stunden nördlich von Hobart und sind nur für die Wochenende hier um das Haus vermietungsfertig zu gestalten. Wir kamen so ins Gespräch, sie haben uns herumgeführt und alles erklärt und irgendwann gemerkt wie verzweifelt wir nach einer neuen Bleibe suchen.  Sie hatten mit einem solchen “Überfall” nicht gerechnet und natürlich keinerlei Papierarbeit dabei und auch die Aufräumarbeiten waren noch nicht erledigt. Deswegen haben wir uns erstmal so geeinigt. Wenigstens konnten wir schon heute einziehen. Nächstes Wochenende kommen sie nochmal und grundreinigen den Teppich und erledigen kleinere Reparaturarbeiten im Haus.

So nun zu unserem neuen Nest. Der Garten ist überschaubar und wird von jemanden Gepflegt also müssen wir uns um nichts kümmern. Nur ab und zu mal das Bewässerungssystem aktivieren, was mit einem Handgriff getan ist. Im Vordergarten wachsen hübsche Rosen, gut riechender Lavendel und diverse andere Blumen deren Namen ich nicht kenne. Hinter dem Haus konnte ich einen Apfelbaum identifizieren. Für weitere Entdeckungen sind meine dendrologischen Fähigkeiten zu sehr eingeschränkt. Geht man von vorne in das Gebäude sieht  man zunächst einen langen Flur. Von diesem geht zuerst Alice und mein Zimmer ab. Es hat zwei große Fenster zur Straße hin und wird nachmittags und abends von Sonnenschein durchflutet. Es ist möbliert und enthält neben einem Schrank, Schreibtisch und Queensize-Bett (quietscht übrigens auch bei Beanspruchung nicht :)) ein Sideboard mit sehr großem Spiegel und eine Feuerstelle die scheinbar nicht mehr benutzt wird. Das nächste Zimmer das von dem Flur abgeht ist ungefähr genauso groß, hat ein Fenster zur Auffahrt und ist ähnlich möbliert. Läuft man den Flur weiter entlang (Das hört sich an als bräuchte man 2 Trinkpausen und eine Feste Mahlzeit bis man da durch ist :)) kommt man in den Gemeinschaftsbereich der auch als Essbereich genutzt wird. Sofa, Sessel und Fernseher fehlen natürlich auch in diesem Haushalt nicht. Dazu gibt’s einen Digitalempfänger und einen DVD-Spieler. Von hier aus hat Ken Zutritt auf sein Einzelzimmer. Bett, Schrank, Fenster. Was will man mehr? Hm, nagut als Student könnte man vielleicht einen Schreibtisch gebrauchen. Aber den finden wir auch schon irgendwo noch. Direkt an den Gemeinschaftsraum angeschlossen, getrennt von einem Bogen aus Ziegelstein, ist die Küche die voll ausgestattet und schön sauber ist. Daneben befindet sich das Bad, ausreichend groß, sauber und mit neuem Duschvorhang. Alles was der Mensch braucht. Und nun kommt das Schmuckstück des Hauses: Der Wintergarten im 2. Stock. Ein 2*5 Meter großer, von 3 Seiten verglaster, gefliester Raum in den wir uns an Lauen Sommerabenden bei einer Flasche Wein den Sternenhimmel angucken können oder an kühlen Winterabenden, in eine decke gemummelt, bei einer Tasse heißer Schokolade, lauschen können wie der Regen auf das Dach tröpfelt.

Hach, ist das schön!

Jetzt hab ich euch so lange  mit Prosa gequält, dabei sagen Bilder doch mehr als Tausend Worte. Hier gibt’s die Schnappschüsse, die ich beim Einzug gemacht habe. Klick hier Bessere Fotos gibts wenn alles sauber ist und wir richtig eingezogen sind.

Wir hatten den ganzen Tag noch nichts gegessen uns es war schon 2 Uhr. Alice musste zur Uni weil sie dort eine Besprechung hatte. Ken und ich haben ein paar Sachen Organisiert. Wir hatten dann aber so einen großen Hunger dass wir zu Subway gegangen sind und uns ein Sandwich geholt haben. Ich habe Alice eine Hälfte zur Uni gebracht. Sie war fast fertig. Also haben wir draußen gewartet und dann zusammen gegessen. Den Tag über haben wir dann alle Sachen aus dem Hostel, von Kens bisheriger Bleibe und von Alices alter Wohnung geholt und in unser Haus gebracht. 5 Touren mit dem Auto später war alles im neuen Heim. Der Nachmittag aus putzen, aussortieren, einsortieren, organisieren und so weiter. Was man bei nem Umzug halt so macht.

Abends waren wir dann zu müde um noch zu Kochen (eigentlich stand koreanisch auf dem Speiseplan) drum haben wir uns eben 2 Pizzen von PizzaHut (ist gleich um die Ecke) geholt und während der Wartezeit noch eben bei Woolies (ist auch gleich um die Ecke) Milch und Cerealien geholt.

Hach, das war ein aufregender Tag. Heute Morgen wussten wir noch nicht wann wir nun endlich nach wochenlanger Suche ein Nest finden würden und nun sitze ich hier an meinem Schreibtisch und schreibe von dem wunderbaren Home Sweet Home das wir heute bezogen haben…

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