Monorail in Daegu

Daegu bekommt eine Einschienenbahn. Seit dem 2006 die Entscheidung gefallen ist wurde fleißig an dem Riesenprojekt geplant. Drei Jahre später, im Juli 2009 begannen die Bauarbeiten für die dritte Bahn in Daegu. Die Monorail ist einer Straßenbahn vorgezogen worden, da bei letzterer die Bauzeit länger ist und die Kosten höher sind als bei einer Einschienenbahn. Die zuerst geplante Fertigstellung des Projekts ist nach fünf jähriger Bauphase im Juni 2014. Doch Verzögerungen haben den Termin in den Oktober 2014 verschoben. Das Projekt Monorail in Daegu ist Koreas erste Einschienenbahn in dieser Größenordnung.

Daegu hat bereits zwei Untergrundbahnen, eine rote und eine grüne Linie. Die neue Strecke wird sich in den Farben gelblich-orange halten. Die Nummerierung wird fortgesetzt: Linie 3 ist also die Nummer der Einschienenbahn in Daegu.

Die Monorail startet im Nordwesten (Chilgok) und fährt in Richtung Süden, überquert den Fluss Geumho, und trifft nahe der Stadtmitte zuerst am Seomun Markt auf die U-Bahn-Linie 2 (grün) und dann in Myeongdeok auf die U-bahn-Linie 1 (rot), von wo aus sie in Richtung Westen zum Beomeogongwon-Park fährt. Dort macht sie einen Knick nach Süden und kommt nachdem sie am Suseongmot See vorbei gefahren ist an ihrer Endhaltestelle, Dong-A Suseong an.

Daegu Monorail

Die Strecke ist insgesamt 24 Kilometer lang und bedient 30 Haltestellen. Das macht durchschnittlich alle 800 Meter einen Stopp an der Fahrgäste ein- und aussteigen können.

Für den Bau der Einschienenbahn in Daegu haben sich verschiedene Firmen beworben. Es ist mit 330 Millionen US-Dollar ein sehr großes und erstrebenswertes Projekt. Die japanische Firma Hitachi hat den Auftrag bekommen. In Zusammenarbeit mit verschiedenen koreanischen Auftragnehmern baut Hitachi nun an dem Großprojekt. Einige der Firmen sind: Posco E&C, GS Construction, Daewoo E&C, Hyundai E&C, SK E&C und Daelim. Das ist Hitachis größte Monorail außerhalb Japans.

Für das Design wurden drei Verschiedene Entwürfe gefertigt aus denen die Bewohner Daegus dann aussuchen konnten. U-Bahn-Farer, Ladenbesitzer in nähe der U-Bahn und Design-Studenten wurden eingeladen das Design auszusuchen. Alle anderen konnten jedoch auf der Website der Stadt eines der drei Designs auswählen. Gewählt wurde ein stromlinienförmiges neumodisches Design. Ein Bild findet ihr hier: Daegu Monorail Design. Auch sehr interessant: Die Bilder vom Design der geplanten Stationen: auf dem Naver Blog

Ein spezielles Feature der Einschienenbahn in Daegu wird sein, dass die Fenster sich ‘blind’ stellen lassen. Das soll die Privatsphäre der Bewohner gewährleisten, denn die Monorail fährt auch an Appartementblocks vorbei in deren Fenster man sonst hineinschauen könnte. Technisch wird das durch elektronisches Glas realisiert das mit Flüssigkeitskristallen, wie bei einem LCD-Fernseher bestückt ist. Werden diese mit Strom versorgt färbt sich das Glas weiß.

Für Sicherheit sorgen Ein Wasserzerstäuber als Feuerschutz und Spiraltrichterröhren als “Fallschirme” um, wie heißt es im Flugzeug immer so schön, im unwahrscheinlichen Fall eines Notfalls, von der hoch-gebauten Bahn auf den Boden zu kommen. Bilder weiter unten: Sicherheitsfeatures
Um die Lärmbelästigung auf ein Minimum zu reduzieren wurden in der Einschienenbahn Gummireifen verbaut. Eine Schürze soll weiteren Lärm abhalten.

Die Einschienenbahn wird durch ein fahrerloses Computersystem gesteuert werden. Das bedeutet, dass außer den Fahrgästen kein Dienstpersonal an Bord ist. Hitachi hat ein Digitales ATP (actual train speed) System entworfen, das weltweit erstmals in dieser Monorail eingesetzt wird. Es ermöglicht die Züge in kürzeren Intervallen von 4-5 Minuten zu fahren. An den Schienen sind Sensoren, die die Position des Zuges ermitteln. Aus den Informationen wo der vorhergehende Zug ist wird der Bremspunkt ermittelt. Die Daten werden über die Schienen an einen Server übertragen. Im Zug selbst wird die eigene Position und Geschwindigkeit ständig durch die Bordinstrumente gemessen. Der Zug erhält die Informationen über den vorfahrenden Zug vom Server, vergleicht diese mit dem on-board-Profil und passt entsprechend dem gespeicherten Geschwindigkeitsprofil die eigene Geschwindigkeit an. Ist der Zug zu schnell werden automatisch die Bremsen aktiviert.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Projekt viel Aufmerksamkeit erhält und auch Überregional bekannt ist. Interessant ist es allemal. Ich sehe Teile der Bahn jeden Tag. Auch wenn man durch die Stadt fährt kann man bereits die Hochbahnschienen sehen. Es wird fleißig gebaut, doch es dauert noch Zweieinhalb Jahre bis die Arbeiten fertig sind. Ich hoffe, dass die Monorail schnell fertig wird und wünsche gute Fahrt wenn es dann soweit ist.

Bilder vom Bau:
Daum Café

Bilder der Stationen:
Naver Blog

Weitere Links und Quellen:
Hitachi Rail
Skyscrapercity.com
Khan News
Alweg
Kojects