Korea,  Wissenswertes

Daegu U-Bahn in Südkorea

U-bahn fahren in Südkorea ist immer wieder ein Erlebnis. Nicht nur weil das System einfach gelungen ist, sondern auch weil man immer wieder was neues erlebt. Doch kommen wir zuerst zum System. Es fängt beim bezahlen an. Eine fahrt kostet in Daegu immer 1200₩, es sei denn man hat eine aufladbare Chipkarte, dann kostet es nur 1100₩. Diese Karten gibt es in jeder Filiale der Daegubank. Sie sehen aus wie eine Kreditkarte. Innen ist ein RFID-Chip den man an den entsprechenden Gegenpart am Eingang der Ubahn halten muss. Die Bauform des Chips erlaubt es dieses Gerät nicht nur in Karten sondern auch in andere Formen wie Schluesselanhänger, Handygebimsel und so weiter zu bauen. Ich habe eine Karte weil ich eh nie einen Schluessel bei mir habe, ausser wenn ich mit dem Auto fahre, aber dann brauch ich auch keine Ubahnkarte. Ausserdem kann ich mein Portemonaie (in dem die Karte ist) an die Schranke halten und damit öffnen. Sehr praktisch also. Wenn man das Tor öffnet wird einem der verbleibende Betrag aud einem Display angezeigt.
Geht man zum Gleis, sieht man eine an der Decke hängende, elektronische Anzeigetafel die Informationen in Koreanisch und Englisch anzeigt. Ausserdem kann man die beiden vorherigen, und die eigene Station sehen und wo sich die Bahn gerade befindet. Das finde ich gut.
Des Weiteren werden die Stationen während der Fahrt in koreanisch, englisch, chinesisch und japanisch durchgesagt und angezeigt. Wenn eine Station zwei Ubahnlinien miteinander verbindet (Transferstation) ertönt eine Melodie und es wird durchgesagt, dass mann umsteigen kann. In Daegu gibt es davon nur eine, da wir nur zwei Linien haben, aber in Seoul ist das schon ganz praktisch.
Wenn man kein Geld mehr auf der Karte hat kann man sie ganz einfach an einem Automaten aufladen. Dazu legt man die Karte auf das Sensorfeld, schiebt die gewünschte Geldsumme in den Bargeldeinzug und drückt, wenn die Summe auf dem Display erscheint, auf Aufladen. Fertig.
Sicher gibt es noch viele andere Dinge die anderen Ländern überlegen sind, aber ich möchte hier nicht alles aufzählen. Aber den wichtigsten Punkt möchte ich hier hervorheben: Wifi in allen Stationen und 3G sowie DMB (Mobiles Fernsehen auf dem Handy) während des fahrens. Das bringt mich zum zweiten oben angesprochenen Thema; was sieht man in der Ubahn. Nun, zuerst einmal viele Menschen die sich dicht an dicht in die kleinen Sitze quetschen. Für den europäischen Körperbau sind die sicher nicht geeignet. Selbst für die recht schmalen Koreaner ist kaum genug Platz. Sie sitzen Schulter an Schulter, Bein an Bein dort und starren auf ihr Smartphone. Gucken mobiles Fernsehen, Talentshows auf Youtube oder Surfen im internet. Eine tolle Sache. So toll und faszinierend dass ich schon mehrmals meine Haltestelle auf dem nach hause weg verpasst habe.
Aber an Koreaner die ihr Handy in der Ubahn benutzen hab ich mich schon gewöhnt. Kurioser sind jedoch diese Trödler mit ihrem Gemüseporsche mit dem sie allerlei Ramsch wie Anti-Rutsch-Socken, Feilen für Gemüsehobel und Kleidersäcke verkaufen, dazu ein Headset und einen Verstärker damit auch alle in dem Abteil mitbekommen was er anzupreisen hat. Erst gibt es eine kurze Demonstration der Waren und dann wird verteilt und Geld eingesammelt. Erstaunlich wie viele (meißt alte) leute ich sowas kaufen sehe.
Vielleicht haben sie einfach keine Zeit zum einkaufen gehen. Denn Koreaner sind irgendwie immer auf der Flucht. Zumindest laufen sie ständig so als ob sie gerade irgendwo dringend hin müssen. Apropros keine Zeit; Manchmal sieht man morgens wie sich Damen in der Ubahn schminken, vielleicht weil sie vorher keine Zeit dafür hatten. Oder ist es Teil des Zeit-Managements?

Ein Kommentar

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner