Feste-Feiertage,  Korea

설날 – Seollal – Neujahr in Korea

Koreanische Feste und Feierlichkeiten sind äußerst interessant und erfreuen mich immer wieder. Exotische Bräuche und Rituale, Einheimische Kleidung und aufregende Athmosphäre, die einen in den Bann zieht. Nicht zu schweigen von dem traditionellen Essen, welches einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Am 23. Januar ist Neujahr (Mondkalender), und ich freue mich dieses Fest schon zum zweiten Mal mit meiner Familie in Korea feiernzudürfen. Koreaner nennen das Neujahr Seollal (kor. 설날).

Seollal ist ein Gesetzlicher Feiertag in Korea. Alle haben Frei und können ihre Familien besuchen. Wer dafür durch die Stadt fahren muss sollte längere Fahrzeiten einplanen, weil die Straßen oft voll und verstopft sind. Schließlich wollen alle raus aus der Stadt und ihre Verwandten auf dem Land besuchen. Und wer auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen möchte, muss wahrscheinlich volle Züge, Busse und Ubahnen in Kauf nehmen.

Was gibt es denn an Neujahr in Korea zu essen?

Traditionell wird in Korea an Neujahr Ddeokguk, eine Reiskuchensuppe gegessen. Aber viele andere Leckereien wie getrocknete Persimmonen oder Wasserkastanien, Fleischspieße, Fleischfrikadellen und gebratener Kohl stehen auf dem Menü. Doch dazu später mehr.

Im sehr vom Konfuzianismus geprägten Korea lebt der Manismus nach wie vor in der Gesellschaft auf. Auch wenn er bei den jüngeren Generationen immer mehr in Vergessenheit gerät. Manismus ist die Verehrung der Ahnen. Durch Opfergaben, meist Nahrung aus allen Kategorien, sprich vom Land, aus dem Meer, usw., die auf spezielle Weise auf dem Tisch angerichtet wird, und durch das Anzünden von Kerzen und Räucherstäbchen wird der Raum vorbereitet.

Es Steht ein flacher Tisch am Ende des Raumes. Hinter dem Tisch steht eine Tafel aus mehreren Elementen, die mit koreanischen Schriftzeichen besrieben sind. Auf dem Tisch werden die Opfergaben nach einem besonderen Schema aufgestellt. Das Essen wird in festliche Schalen aus dunklem Holz oder Metall serviert. Manche Speisen liegen auf einem erhöten Sockel anstatt auf einem Teller.

Das Darbringen der Opfergaben wird nur von den Männern durchgeführt. Sie tragen während der Zeremonie traditionelle koreanische Kleidung (Hanbok). Indem man einen Löffel in den Reis tut, die Alkoholgläser mit Wein füllt und auf einen Sockel plaziert, werden die Opfer dargebracht. Es wird ein Streifen Papier mit dem Namen der Vorfahren angezündet und dann mit Verbeugungen der Verstobenen gedacht. Zuerst die Männer, dann die Frauen.

Nach der Ahnenzeremonie verbeugen sich die Kinder vor den Eltern und Großeltern und bekommen einen kleinen Geldbetrag, meistens in einem Länglichen, weißen Umschlag.

Nun kommen wir endlich zum Frühstück. Das ganze Essen vorzubereiten dauert bereits den ganzen Vortag (Sonntag). An Sollal stehen alle um 6 Uhr auf um den Tisch herzurichten, sich umzuziehen und bis alles vorbei ist, ist es oft schon 9 oder 10 Uhr. Letztes Jahr wär ich fast verhungert 🙂 Naja nicht ganz, aber es war schon eine Tortur mit dem ganzen leckeren Essen auf dem Tisch.

Da wir Montag feiern und am Wochenende vorbereiten werde ich meinen Montagspost wohl ausfallen lassen. Aber deswegen hab ich diesen hier auch so ausführlich wie Möglich beschrieben. Mitte der nächsten Woche berichte ich dann von den Feierlichkeiten, und wie versprochen von dem Essen. Hoffentlich mit aktuellen Fotos. Vom letzten Jahr habe ich nur ein Paar alte Handyfotos. Da es jetzt schon mein zweites Sollal ist weiß ich etwas besser bescheid und kann auch genauer überlegen welche Momente ich festhalten möchte.

 

Hier gehts zum zweiten Teil: Wie man in Südkorea Neujahr feiert

 

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